Es hat jedesmal weh getan, wenn die U-Bahn wieder einmal eine zackige Ecke genommen hat. Die Fahrgäste fielen kreuz und quer durch die Waggons und nahmen es dennoch stoisch hin. Das hat jetzt ein Ende: Die Linien werden organisch, weich, rund, die Typografie fein und die Farbigkeit edel. Eine andere Sicht auf die alltäglichen Dinge, die allzuoft unhinterfragt hingenommen werden.
In den vergangenen drei Jahren hat SKYSCRAPER J große Jahres-Kalender gestaltet. Visuelle und organisatorische Klischees und Konventionen wurden dabei bewusst hintangestellt, um formal-ästhetisch neues Terrain zu beschreiten. Wir haben uns freieren Ideen von Gestaltung unter Ausreizung von Form, Materialität, Spirit und Prinzip hingegeben, mit dem Bekenntnis zu spielerischen, aber nicht zwangsläufig "ordnungsgemäßen" Ergebnissen.
Nun wenden wir uns erstmals einem anderen Genre der – im weitesten Sinne – Informationsgrafik zu: Dem U-Bahn-Plan. Und dieser wird dem selben Prozess unterworfen.
Ganz klar: U-Bahn-Pläne müssen viele sinnvolle Zwecke erfüllen. Von ihrer Darstellbarkeit auf verschiedensten Formaten, ihrer Erkenn- und Lesbarkeit auch für visuell eingeschränkte Personen oder dem Entsprechen von übergeordneten Gestaltungsprinzipien (Corporate Design). Das führt dann oft zu sperrigen Grafiken, kantigen Linien, bunter Farbgebung und plumpen Schriften. Mit diesen werden wir konfrontiert und gleichzeitig durch die Unausweichbarkeit so konditioniert, dass wir sie unhinterfragt erkennen und akzeptieren.
Unsere Neuinterpretation hat nicht das Ziel, die gängige Darstellung abzulösen – dafür haben wir zu viele Entscheidungen für die Ästhetik und gegen eine Omnifunktionalität getroffen. Schließlich möchten wir uns das schmucke Ding ins Wohn- oder Arbeitszimmer hängen. Woraus vergleichbare Zweckverbindlichkeiten entstehen – allen voran die dezente Eingliederung in ein übergeordnetes Gestaltungsprinzip eines jeden individuell eingerichteten Zimmers.
Organicsubway kommt nur auf hochqualitatives, ungestrichenes Munken Polar Natur-Papier – eines der exklusivsten europäischen Papiere, hergestellt in Schweden. Wir wollten einfach diese besondere Materialität und Haptik für dieses ungewöhnliche Designwerk. Und unser Drucker hat sich mächtig ins Zeug gelegt, dieses Plakat entsprechend den höchsten Ansprüchen zu produzieren. Es liegt nicht nur gut in der Hand, sondern schmeichelt auch unseren Augen, diese limitierte Erstauflage, gedruckt mit einer Sonderfarbe im Offset.
AND THEN JUPITER
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